Auszug aus:  Julius Albert Kolatschek

"Die evangelische Kirche Österreichs in den deutsch-slavischen Ländern" *

Wien 1869, Seite 167 – 171

(alle Fotos dieser Seite - soweit nicht anders gekennzeichnet:  Copyright Mechthild Walsdorf)

 

Heinrichsdorf

Teil der Filialgemeinde Josefow / Kreis Radziechow, 167 Seelen  (in Heinrichsdorf 134, Zabawa 26, Szczyglowka 7; Ackerbauern, meist aus Suszno)  Gründungsjahr 1810

"Die Gemeinde zählt 21 Grundwirte, die dem unfruchtbaren Boden oft kaum den Bedarf für die eigene Haushaltung abringen. Das Schulhaus wurde 1810 erbaut. Den unmittelbar angrenzenden Stall verwandelte die Gemeinde 1851 zum Gotteshause, das nunmehr einer gründlichen Reparatur bedarf. Jährlich 4 Predigtgottesdienste, sonst Lesegottesdienst durch den Lehrer. Das baufällige kleine Schulhaus verlangt einen völligen Neubau. Ohne fremde Hilfe nicht durchführbar. Der Lehrer hat nur ein kleines Wohnzimmer, das mit der Schule durch einen und denselben Ofen geheizt wird. Eigener Friedhof und Schulgrund von 2 Joch Ausmaß."

 

Im Jahr 1820 sind folgende Siedler-Namen dokumentiert:

Jakob Bender,   Peter Berg,   Peter Bloch,   Jakob Erbach,   Jakob Herter,   Heinrich Müller,   Johan Roland,      Philipp Ring,     ?? Schienbein,   Adam Schmid,     Johann Wolki,     Johann Weisbrod (Haus 4),  Johann Weisbrod (Haus 8)

(vgl. Ludwig Schneider "Das Kolonisationswerk Josefs II. in Galizien", Leipzig 1939, Seite 140)

 

weitere  Familiennamen im  Ortsfamilienbuch Heinrichsdorf  (Index) 1810 - 1900 und Ortsplan 1939:

http://www.galiziengermandescendants.org/Data/Daum_Surnames/Heinrichsdorf(Radziechow)1810-1900.htm

http://www.galiziengermandescendants.org/Maps/Heinrichsdorf.jpg

 

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Bewohner des benachbarten Dorfes Zboiska berichten (2017), dass Heinrichsdorf - ein funktionsfähiges Dorf mit intakten Steinhäusern, Kirche und Schule -  in den 1950er Jahren von den sowjetischen Behörden dem Erdboden gleich gemacht worden sei. Jetzt sind nur noch vom Friedhof Spuren zu finden – inmitten großer Felder, von dichtem Gebüsch überwuchert. Ein  mit Beschädigungen erhaltener Grabstein zeigt ein Sterbedatum aus dem Jahr 1939.

 (Karte 1872)

 

(Karte 1944)

 

 

 

google-maps:   https://goo.gl/maps/DZDu19PseVm

 

 

   Ein Karten-Overlay mit Hilfe von google-earth - freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ralph Schienbein (Canada)

 

 

Dieses Foto (oben) stellte Dr. Martin Sprungala freundlicherweise zur Verfügung.